Moin, liebe Leserinnen und Leser,
einen winzigen Spalt hat Holstein Kiel die Kellertür zur Dritten Liga mit dem 1:1 im Heimspiel gegen Heidenheim offengelassen. Trotzdem war es nicht verfrüht, als sich Gäste-Coach Frank Schmidt bei der Pressekonferenz am Sonnabend nach dem Spiel mit den Worten „
bis zum nächsten Jahr" verabschiedete – bei neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang und nur noch drei ausstehenden Spielen keine steile These.
Und so wunderte sich wohl kaum einer der Gäste in der Kieler Eckkneipe „Im Sattel" wirklich, als sich dort in der Nacht auf Sonntag KSV-Coach Marcel Rapp und Teile des Staffs zu einer vorgezogenen Feier-Stippvisite blicken ließen. Wer will es ihnen nach so einer kräfte- und nervenzehrenden Saison verdenken…
„Ich persönlich finde es richtig geil, am Freitagabend in Bremen zu spielen, da braucht es keine Extramotivation mehr", sagte etwa am Dienstag der
formstarke Innenverteidiger Simon Lorenz und ließ damit schon die eigentliche Geschichte des Spiels anklingen – das erste Wiedersehen mit Ex-Trainer Ole Werner, dessen Rücktritt im September an der Förde für ein mittelschweres Beben gesorgt hatte.
Vor dem Aufeinandertreffen hat sich mein Kollege Marco Nehmer ausführlich mit dem jetzigen Bremer Coach über die besondere Konstellation im Saisonfinale und natürlich seinen Abgang aus Kiel unterhalten. In dem spannenden Gespräch verriet der 33-Jährige, der mit Unterbrechungen mehr als 20 Jahre als Spieler und Trainer von unterschiedlichen Mannschaften bei der KSV aktiv war:
„Das Ende bei Holstein Kiel beschäftigt mich nach wie vor.“
Ganz unvorbelastet, dafür
ohne Sechser Aleksandar Ignjovski, geht sein Nachfolger Marcel Rapp in die Abendpartie. Der Kieler Fußballlehrer
freut sich zwar auf das Kennenlernen mit seinem Vorgänger in Bremen, will Werner und seinem Team auf dem Platz aber nicht die Show überlassen. „Nur mit verteidigen werden wir keine große Chance haben", stellte Rapp klar, dass die Störche auch gegen den Spitzenreiter ihr Heil im Spiel mit dem Ball suchen werden – ganz so, wie sie es schon unter Werner gelernt haben.
Egal ob Sie die 90 Minuten vor dem Fernseher oder zusammen mit rund 2600 Kieler Fans im Weserstadion verfolgen: Es ist also alles angerichtet für einen großartigen Fußballabend. Genießen Sie ihn!